Haan - Gruiten
S
eit 1975 arbeite ich und seit 1977 wohne ich in Gruiten. Deswegen möchte ich auf dieser
Seite einige Eindrücke von meiner Wahlheimat in Bild und Schrift wiedergeben. Obwohl Gruiten rundherum von großen
Städten, wie Düsseldorf, Wuppertal, Solingen, Haan und der Kreisstadt Mettmann umgeben ist, überwiegt hier noch
das Ländliche. Es sind die großen naturbelassenen und landwirtschaftlich
G
ruiten ist seit 1975 ein Ortsteil von Haan. Bei der damaligen Gebietsreform wurde es, wie es
die Mehrheit der gruitener Bürger bevorzugte, der Stadt Haan statt der Stadt Wuppertal zugeschlagen. Die Stadt
Haan war so ihrerseits in der Lage, ihre Selbständigkeit zu behalten und die Gruitener brauchten für ihre
Amtsgänge nicht nach Wuppertal fahren. Von 1894 bis 1975 war Gruiten mit den Orten 
Im wirtschaftlichen Mittelpunkt stand über Jahrhunderte der Kalkabbau. Kleinere Gruben und Steinbrüche sind heute noch klar in der Landschaft und im Düsseltal zu erkennen. Unübersehbar ist die Grube 7, die bis Ende der 60-er Jahre genutzt wurde. Heute ist Grube 7 ein Naherholungs- und Landschaftsschutzgebiet. Eine Seilbahn transportierte damals den Kalk in Gondeln hoch über dem Dorf zur Verladestelle am Bahnhof. Als markantes Überbleibsel aus dieser Zeit gilt der "Puderberg", ein künstlicher Hügel aus Staub, Erde und Steinen direkt an den Gleisen nach Millrath. Die Verladestelle befand sich auf dem Gelände des heutigen Gewerbegebiets und verfügte über normal- und schmalspurige Anschlussgleise. Auch das Tal der Düssel diente als Transportweg für den Kalk zur einer Bahnverladung in Millrath. Mit kleinen Dampflokomotiven und Loren wurde das Gestein auf schmalspurigen Strecken entlang den Windungen der Düssel befördert. Ein Beispiel einer solchen Lokomotive steht vor den Kalkwerken in Wuppertal Dornap. Die einstige Bedeutung des Kalkabbaus für Gruiten hat viele weiteren Spuren hinterlassen. So bestehen viele Gebäude in Gruiten ganz oder teilweise aus behauenem Dolomit (kalkhaltiges Gestein). Einige Häuser sind von den Kalkwerken als Dienstwohnung für Mitarbeiter errichtet worden.


G
ruiten liegt sehr "verkehrsgünstig" an der Autobahn A46 und an der S-Bahnstrecke
Mönchengladbach - Hagen (S8). Die Eisenbahnstrecken Wuppertal-Köln und Wuppertal-Düsseldorf verzweigen in Gruiten.
Der für den kleinen Ort viel zu große Bahnhof belegt die Bedeutung des Bahnhofs als Abzweig- und Umsteigebahnhof.
Mit der Inbetriebnahme der S-Bahnstrecke wurden viele Rangier- und Ladegleise und Nebengebäude im Bereich des
Bahnhofs zugunsten des Park- and Ride Parkplatzes abgebaut. Trotzdem ist der Bahnhof immer noch recht
beeindruckend.Der historische Ortskern Gruitens liegt am
Zusammenfluss
der Düssel und der "kleinen Düssel".

B
is vor einigen Jahren floss nicht nur Wasser durch Gruiten Dorf, sondern auch der ganze
Straßenverkehr zwischen Mettmann und Haan. Das Dorf mit seinen vielen Fachwerkhäusern wurde durch die schweren
LKWs erschüttert und manchmal staute sich auch der Verkehr auf beiden Seiten des Engpasses am westlichen Ausgang
des Dorfes. Seit dem Bau einer Umgehungsstraße um den alten Dorfkern ist die Ruhe in Gruiten Dorf wiedergekehrt.
Leider hatte die Maßnahme die negative Auswirkung, mehr Verkehr anzuziehen, der nun die Eisenbahnbrücke am Bahnhof
aus dem Anfang unseres Jahrhunderts arg zusetzte. Die Bahn hatte sich von dem "maroden" Bauwerk
rechtzeitig getrennt und es dem Kreis vermacht, da es ja Teil der Kreisstraße K20 war. Um die Brücke zu schonen,
wurde ihre Tragfähigkeit von 30 auf 12 Tonnen heruntergesetzt und die Benutzung für schwere Lkws verboten. Im
Sommer 1997 wurde die massive Steinbogenbrücke abgerissen, wobei sie nicht nur bei mir, sondern auch bei der
Abrissfirma einen noch recht "gesunden" Eindruck hinterließ. Der Verkehr wurde für die 'brückenlose'
Zeit einspurig über eine Behelfsbrücke geführt. Ende Oktober wurde die neue Brücke mit einer Tragfähigkeit von
60 Tonnen dem Verkehr übergeben. Ein weiteres Hindernis wurde aus dem Wege geräumt und die Gruitener warten jetzt
darauf, dass der stetig zunehmende Straßenverkehr ein neues Hindernis entdeckt, das es zu umfahren bzw. zu umbauen
gilt. Durch die erneute Baumaßnahme am Sportplatz in Gruiten und die noch geplanten Erweiterungen, wird der
Verkehr mit Sicherheit noch weiter zunehmen.A
ls im vorigen Jahrhundert die Eisenbahn angelegt wurde, lag das eigentliche Dorf unten im
Tal der Düssel weit ab vom 'seinem' Bahnhof. Die Entfernung war mehr als ein Kilometer. Es bildete sich auf beiden
Seiten des Bahnhofs eine neue Siedlung, die bald mehr Einwohner hatte als das alte Gruiten. Auch das Rathaus wurde
hier im örtlichen Naturstein neu errichtet. Fortan befand sich das eigentliche Gruiten oben an der Bahn und
Gruiten Dorf war das kleine historische "Anhängsel" unten an der Düssel. Die Bahnstraße wurde die
wichtigste Straße mit
Neubaugebiet am Sportplatz. Das Grün im Vordergrund wäre
"Düsselberg II"
D
as Tal der Düssel ist zwischen Gruiten und Erkrath als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.
Die am Tal grenzenden Gemeinden haben sich zu einem Naherholungsverband Neandertal zusammengeschlossen. Zahlreiche
beschilderte Wanderwege 
Winkelsmühle
niedergelassen. Am gruitener Ende des
Tales gibt es nur noch ein Lokal, das Haus "Im kühlen Grund". Natürlich gibt es auch einige Lokale in
Gruiten Dorf, wie das hier abgebildete "Zum Schwan". Auf der erkrather Seite des Tales, das hier
Neandertal heißt, gibt es viele Lokale und das alte wie das neue Neandertalmuseum. Das neue Museum ist ein starker
Publikumsmagnet, der nicht nur viele Wanderer aber auch besonders viele Autofahrer anzieht. Nur die wenigsten von
diesen motorisierten "Wanderern" erreichen Gruiten zu Fuß und genießen die Ruhe und Schönheit des oberen
Teils des Düsseltales. Für die meisten reicht eine Runde um das Tiergehege. Bei einer Weglänge von ca. 8 km vom
Neandertalmuseum bis Gruiten ist das kein Wunder.
"Stipps" Teich am Wanderweg entlang der Düssel
E
inmal im Jahr, im Sommer, feiern 
Direkt am Bürgerhaus befindet sich das Hallenbad. Es stammt aus den 60er Jahren und der Zahn der Zeit hat bereits arg an die Substanz genagt. Das Dach des Bades ist schadhaft und wegen der akuten Einsturzgefahr ist das Bad geschlossen. Der Fortbestand des Hallenbad ist angesichts der finanziellen Lage der Stadt Haan nicht gesichert. Es gibt einige Bolzplätze und einen großen Sportplatz, der dem neuen Bauboom in Gruiten zum Opfer zu fallen droht. Als Ausweiche für die TSV Gruiten Sportler wird ein neues Sportareal an der "Windfoche" angeboten. Der Tennisclub mit seinem Platz am Neanderweg und das Familien Fitness Center runden das sportliche Angebot ab.
Zum Teil fertiggestellt ist eine Golfbahn im Norden Gruitens. Die öffentliche Bahn mit dem Namen "Düsseltal" ist in der Nähe der Anstalt "Benninghof", weit oberhalb des eigentlichen Düsseltales errichtet worden. Diese Golfbahn wird den Durchgangsverkehr in Gruiten weiter beleben.
W
er mehr über Haan oder Gruiten wissen will, sollte sich auf der
Haaner WWW-Seite umsehen. Mehr zur Geschichte der Eisenbahn in
Gruiten gibt es hier
.
© 1997 - 2007 Gerard Clemens (letzte Änderung 21.09.2007)